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Landgericht Osnabrück, Urteil vom 02.12.1988
11 S 277/88 -

20 % Mietminderung bei Schimmelpilzbefall in mehreren Zimmern

Vermieter haftet bei Unklarheit über Herkunft des Schimmels

Wenn in mehreren Zimmern einer Wohnung Schimmel auftritt, kann eine Mietminderung von 20 % gerechtfertigt sein. Dies hat das Landgericht Osnabrück entschieden.

Im zugrunde liegenden Fall trat im Wohnzimmer, im Schlafzimmer und im Bad der Wohnung eines Mieters in erheblichem Umfang Schimmelpilz auf. Ein Sachverständiger konnte nicht feststellen, ob der Schimmelpilzbefall auf bauseitige Schwachstellen zurückzuführen war oder ob falsches Lüftungsverhalten oder unzureichende Beheizung der Auslöser waren. Es waren in der Wohnung zudem neue Fenster eingesetzt worden. Es konnte auch sein, dass der Schimmel von den neuen "dichten Fenstern" herrührte.

20 % Mietminderung angemessen

Da mehrere Zimmer von dem Schimmel betroffen waren, hielt das Landgericht Osnabrück eine Mietminderung von 20 % der Kaltmiete für angemessen.

Gericht: Vermieter trägt Beweislast

Das Landgericht führte in seiner Entscheidung aus, dass soweit die Verantwortlichkeit für den Schimmel weder dem Vermieter noch dem Mieter zweifelsfrei zugeordnet werden könne, die Nichterweislichkeit zu Lasten des Vermieters gehe. Der Vermieter trage die Beweislast dafür, dass Gewährleistungsansprüche ausgeschlossen seien.

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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 21.10.2011
Quelle: ra-online, Landgericht Osnabrück (vt/pt)

Aktuelle Urteile aus dem Mietrecht
Fundstellen in der Fachliteratur: Zeitschrift: Wohnungswirtschaft und Mietrecht (WuM)
Jahrgang: 1989, Seite: 370
WuM 1989, 370

Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Dokument-Nr.: 11120 Dokument-Nr. 11120

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