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Finanzgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 24.09.2014
- 2 K 1611/13 -
Nebenberufliche Dienstleistungen im Wellness- und Schönheitsbereich sind kein Gewerbebetrieb
Verluste in Zusammenhang mit nebenberuflicher Tätigkeit waren aufgrund der Umstände quasi vorprogrammiert
Das Finanzgericht Rheinland-Pfalz hat entschieden, dass Dienstleistungen im Wellness- und/oder Schönheitsbereich (z.B. Bodyforming, Nageldesign, Feng Shui, Qi Gong, Reiki, Vertrieb von Gesundheits-, Wellness-, Kosmetik- und Modeartikeln usw.), die lediglich nebenberuflich angeboten werden und über Jahre keine Gewinne abwerfen, keine gewerblichen Tätigkeiten darstellen.
Die Klägerin des zugrunde liegenden Verfahrens ist Bankkauffrau und war in diesem Beruf in den Streitjahren 1996 bis 2001 zunächst in Vollzeit und danach (ab Januar 1997) in Teilzeit (mit 30 Wochenarbeitsstunden) nichtselbständig beschäftigt. Zum 1. November 1995 hatte sie außerdem (erstmals) ein Gewerbe "Nageldesign, Vertrieb von Kosmetik und Modeschmuck" unter ihrer damaligen Wohnadresse angemeldet. Im Sommer 1996 verlegte sie den Betrieb in angemietete Räume in einen Nachbarort und meldete dort das Gewerbe "Schönheitspflege, Bodyforming- und Nagelstudio, Vertrieb von Kosmetik und Modeschmuck" an. Zwei Jahre später (im April 1998) verlegte sie den Betrieb wieder in ihre Privatwohnung und erweiterte ihr Angebot - nach entsprechenden Ausbildungen - ab 2002 auf die Bereiche Feng Shui, Qi Gong und Reiki. Zum 01. Februar 2003 verlegte sie ihren Betrieb ("Gesundheit und Wellness, Feng Shui, Qi Gong, Beratung, Seminar und Verkauf") erneut in angemietete Räume in einen (anderen) Nachbarort. In den Jahren 1995 bis 2003 erwirtschaftete sie ausnahmslos
Finanzamt versagt Verlustabzug
Nachdem die
FG: Verluste aus Gewerbebetrieb sind nicht anzuerkennen
Auch das Finanzgericht Rheinland-Pfalz vertrat die Auffassung, dass die geltend gemachten
Verluste sind auf Art der Betriebsführung und nicht auf Anfangsschwierigkeiten oder konjunkturelle Gründe zurückzuführen
Unabhängig davon könnten die
Ausübung der verlustbringenden Tätigkeit aus Liebhaberei naheliegend
In Zusammenschau aller oben dargestellten Umstände (fehlende Einschätzung der konkreten Marktsituation, Betrieb auf völlig unzureichender zeitlicher Basis im Nebenerwerb, Marktzugang mangels entsprechender publikumswirksamer Räumlichkeiten erschwert, Klägerin hauptberuflich in völlig anderer Branche tätig, 100 prozentige Fremdfinanzierung der Anfangsinvestitionen) seien die
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 24.11.2014
Quelle: Finanzgericht Rheinland-Pfalz/ra-online
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Dokument-Nr. 19210
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