wichtiger technischer Hinweis:
Sie sehen diese Hinweismeldung, weil Sie entweder die Darstellung von Cascading Style Sheets (CSS) in Ihrem Browser unterbunden haben, Ihr Browser nicht vollst�ndig mit dem Standard HTML 5 kompatibel ist oder ihr Browsercache die Stylesheet-Angaben 'verschluckt' hat. Lesen Sie mehr zu diesem Thema und weitere Informationen zum Design dieser Homepage unter folgender Adresse:   ->  weitere Hinweise und Informationen


Werbung

kostenlose-Urteile.de
Donnerstag, 18. April 2024

kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH


Bitte geben Sie Ihren Suchbegriff für die Urteilssuche ein:
unsere Urteilssuche



Logo des Deutschen Anwaltsregister (DAWR)

BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungsstern5/0/5(1)
Hier beginnt die eigentliche Meldung:

Amtsgericht Berlin-Neukölln, Urteil vom 07.06.2016
11 C 314/15 -

Stilllegung eines Müllschluckers rechtfertigt keine Modernisierungs­miet­erhöhung

Schließung einer Müllabwurfanlage stellt Vertragsänderung und nicht Modernisierung dar

Schließt ein Vermieter den Müllschlucker, so handelt es sich dabei um eine Änderung der Vermieterpflichten und nicht um eine Modernisierung im Sinne von § 555 b BGB. Eine Modernisierungs­miet­erhöhung nach § 559 BGB ist daher unzulässig. Dies geht aus einer Entscheidung des Amtsgerichts Berlin-Neukölln hervor.

Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Eine Vermieterin ließ den Müllschlucker eines Wohnhauses schließen und erweiterte stattdessen den Müllplatz und errichtete Recyclingsammelstellen. Sie wertet diese Maßnahmen als Modernisierung und verlangte dementsprechend eine Mieterhöhung. Eine Mieterin hielt dies für unzulässig und erhob Klage.

Unwirksamkeit der Mieterhöhung aufgrund fehlender Modernisierung

Das Amtsgericht Berlin-Neukölln entschied zu Gunsten der Mieterin. Eine Mieterhöhung nach § 559 BGB sei nicht in Betracht gekommen, da es insoweit an einer Modernisierung im Sinne von § 555 b BGB gefehlt habe.

Vorliegen einer Vertragsänderung anstatt Modernisierung

Nach Ansicht des Amtsgerichts habe statt einer Modernisierung vielmehr eine Vertragsänderung vorgelegen. Denn durch die Schließung der Müllabwurfanlage habe sich die von der Vermieterin geschuldete vertragsgemäße Leistung verringert. Dies setze aber eine Vereinbarung mit dem Mieter über die Änderung der nach § 535 Abs. 1 BGB geschuldeten Vermieterpflichten voraus. Die Regelung des § 555 b BGB sei daher durch § 535 Abs. 1 BGB verdrängt worden. Somit habe es keine Rolle gespielt, dass es durch die Stilllegung des Müllschluckers zu einer Energieeinsparung im Sinne von § 555 b Nr. 1 BGB gekommen ist.

Keine Erhöhung des Gebrauchswerts und Verbesserung des Wohnwerts

Zudem sei es durch die Vergrößerung des Müllplatzes als Ausgleich für die Schließung des Müllschluckers nach Auffassung des Amtsgerichts nicht zu einer nachhaltigen Erhöhung des Gebrauchswerts der Mietsache (§ 555 b Nr. 4 BGB) oder zu einer dauerhaften Verbesserung der allgemeinen Wohnverhältnisse (§ 555 b Nr. 5 BGB) gekommen. Denn nunmehr habe jeder Mieter seinen Müll selbst zu den Müllbehältern nach unten bringen müssen.

Keine Pflicht zur Stilllegung des Müllschluckers

Die Vermieterin habe sich darüber hinaus nicht auf § 555 b Nr. 6 BGB berufen können, wonach bauliche Veränderungen die aufgrund von Umständen durchgeführt werden, die der Vermieter nicht zu vertreten hat, als Modernisierung anzusehen seien. Denn die Vermieterin sei zur Stilllegung des Müllschluckers nicht verpflichtet gewesen. Zwar habe § 46 Abs. 3 der Berliner Bauordnung eine solche Pflicht grundsätzlich beinhaltet. Es werden aber zugleich Ausnahmen gemacht. So können Müllabwurfanlagen weiter betrieben werden, wenn die Einhaltung der abfallrechtlichen Trennpflichten und die brandschutzrechtlichen Belange gewährleistet sind.

Werbung

© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 27.07.2016
Quelle: Amtsgericht Berlin-Neukölln, ra-online (zt/GE 2016, 868/rb)

Aktuelle Urteile aus dem Mietrecht
Fundstellen in der Fachliteratur: Das Grundeigentum - Zeitschrift für die gesamte Grundstücks-, Haus- und Wohnungswirtschaft (GE)
Jahrgang: 2016, Seite: 868
GE 2016, 868

Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Dokument-Nr.: 22955 Dokument-Nr. 22955

Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://www.kostenlose-urteile.de/Urteil22955

Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.

Schicken Sie uns Ihr Urteil!Ihre Kanzlei hat interessante, wichtige oder kuriose Fälle vor Gericht verhandelt?
Senden Sie uns diese Entscheidungen doch einfach für kostenlose-urteile.de zu. Unsere Redaktion schaut gern, ob sich das Urteil für eine Veröffentlichung eignet.
BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertung: 5 (max. 5)  -  1 Abstimmungsergebnis Bitte bewerten Sie diesen Artikel.0

Kommentare (0)

 
 
Drucken
 
Sie brauchen Hilfe vom Profi?



Werbung