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Bundesgerichtshof, Urteil vom 24.04.2012
- XI ZR 96/11 -
Pharming-Angriff im Online-Banking: Kunde macht sich bei leichtsinnigem Verhalten schadensersatzpflichtig
Bundesgerichtshof zu Pharming-Angriffen im Online-Banking / Bankkunde haftet nach Weitergabe von 10 TAN-Nummern
Ein Bankkunde, der auf der Login-Seite seines Online-Banking-Zugangs vor so genannten Pharming-Angriffen und Phishing-Mails gewarnt wird und dennoch bei Online-Überweisungen unüblicherweise mehrere Transaktionsnummern angibt, macht sich gegenüber der Bank schadensersatzpflichtig, wenn hierdurch betrügerische Dritte hat die TANs gelangen und der Bank unbefugt Überweisungsaufträge erteilen. Dies geht aus einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs hervor.
Der Kläger des zugrundeliegenden Falls nahm die beklagte
In der Mitte der Log-In-Seite des Online-Bankings der Beklagten befand sich folgender Hinweis:
"Derzeit sind vermehrt Schadprogramme und so genannte Phishing-Mails in Umlauf, die Sie auffordern, mehrere Transaktionsnummern oder gar Kreditkartendaten in ein Formular einzugeben. Wir fordern Sie niemals auf, mehrere TAN gleichzeitig preiszugeben! Auch werden wir Sie niemals per E-Mail zu einer Anmeldung im … Net-Banking auffordern!"
Geld vom Konto des Klägers auf Konto einer griechischen Bank überwiesen
Am 26. Januar 2009 wurde vom Girokonto des Klägers nach Eingabe seiner PIN und einer korrekten TAN ein Betrag von 5.000 Euro auf ein Konto bei einer griechischen
"Im Oktober 2008 – das genaue Datum weiß ich nicht mehr – wollte ich ins Online-banking. Ich habe das Online-banking der …
Klage auf Erstattung des vom Konto überwiesenen Geldes erfolglos
Das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt, da ein Täter nicht ermittelt werden konnte. Die Klage auf Zahlung von 5.000 Euro nebst Zinsen und vorgerichtlichen Kosten ist in den Vorinstanzen erfolglos geblieben. Der Bundesgerichtshof hat die vom Berufungsgericht zugelassene Revision zurückgewiesen.
Anspruch auf Auszahlung des Betrages erloschen
Die Klage ist unbegründet. Auch wenn der Kläger die Überweisung der 5.000 Euro nicht veranlasst hat, ist sein Anspruch auf Auszahlung dieses Betrages erloschen, weil die Beklagte mit einem Schadensersatzanspruch in gleicher Höhe gemäß § 280 Abs. 1 BGB aufgerechnet hat.
Kläger ist aufgrund eigener Reaktion auf Pharming-Angriff gegenüber der Bank schadensersatzpflichtig
Der Kläger ist nach dem in seiner Strafanzeige vorgetragenen Sachverhalt Opfer eines Pharming-Angriffs geworden, bei dem der korrekte Aufruf der Website der
Anspruchsminderndes Mitverschulden der Bank liegt nicht vor
Ein anspruchsminderndes Mitverschulden der
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 24.04.2012
Quelle: Bundesgerichtshof/ra-online
- Amtsgericht Düsseldorf, Urteil vom 06.04.2010
[Aktenzeichen: 36 C 13469/09] - Landgericht Düsseldorf, Urteil vom 19.01.2011
[Aktenzeichen: 23 S 163/10]
Jahrgang: 2012, Seite: 466 CR 2012, 466 | Zeitschrift: Monatsschrift für Deutsches Recht (MDR)
Jahrgang: 2012, Seite: 721 MDR 2012, 721 | Zeitschrift: Multimedia und Recht (MMR)
Jahrgang: 2012, Seite: 484 MMR 2012, 484
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Dokument-Nr. 13401
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