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Landgericht Frankfurt am Main, Beschluss vom 10.11.2022
- 2-13 S 54/22 -
Durch Teilungserklärung kann Vertretungsbefugnis eines Sondereigentumsverwalters ausgeschlossen sein
Fernhaltung von gemeinschaftsfremden Einwirkungen
Durch die Regelung in einer Teilungserklärung kann die Vertretungsbefugnis eines Sondereigentumsverwalters in einer Eigentümerversammlung ausgeschlossen werden. Das Fernhalten von gemeinschaftsfremden Einwirkungen ist ein legitimes Ziel. Dies hat das Landgericht Frankfurt a.M. entschieden.
Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Eine Wohnungseigentümerin in Hessen wollte sich auf einer Eigentümerversammlung im Juli 2021 von der Verwalterin ihres Sondereigentums vertreten lassen. Da dies die anderen Wohnungseigentümer nicht zuließen, erhob sie gegen die in der Versammlung gefassten Beschlüsse Klage. Nach einer Regelung in der Teilungserklärung durfte sich ein Wohnungseigentümer nur durch seinen Ehegatten, den Verwalter, einem anderen Wohnungseigentümer oder einen zur Berufsverschwiegenheit verpflichteten Dritten vertreten lassen. Das Amtsgericht wies die Klage ab. Dagegen richtete sich die Berufung der Klägerin.
Sondereigentumsverwalter als unzulässiger Vertreter
Das Landgericht Frankfurt a.M. bestätigte die Entscheidung des Amtsgerichts. Die Sondereigentumsverwalterin sei gemäß der Teilungserklärung nicht zur
Mögliche Ausnahmen von Vertretungsregeln
Zwar könne in Ausnahmefällen von der Vertretungsregel einer Teilungserklärung abgewichen werden, so das Landgericht. Dies könne etwa möglich sein, wenn in einer kleinen, im Wesentlichen selbst genutzten Wohnanlage zwischen den Wohnungseigentümern erhebliche Spannungen bestehen oder die zugelassenen Vertreter wegen Interessenskollisionen für den Vertretenen unzumutbar sind. Ein solcher Fall habe hier aber nicht vorgelegen.
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 16.03.2023
Quelle: Landgericht Frankfurt a.M., ra-online (zt/GE 2023, 93/rb)
Jahrgang: 2023, Seite: 93 GE 2023, 93
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Dokument-Nr. 32718
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