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Landgericht Köln, Urteil vom 20.12.1989
10 S 201/89 -

Belästigungen durch Abluft eines Wäschetrockners berechtigen zu einer Mietminderung von 10 %

Nutzung eines Wäschetrockners mit Abluft stellt vertragswidrige Nutzung dar

Wird ein Mieter durch die Abluft eines Wäschetrockners eines Mitmieters erheblich belästigt, da dieser in erheblichen Umfang genutzt wird, kann der Mieter seine Miete um 10 % mindern. Zudem stellt eine solche Nutzung eines Wäschetrockners einen vertragswidrigen Gebrauch der Mietsache dar. Dies hat das Landgericht Köln entschieden.

Im zugrunde liegenden Fall minderten die Mieter einer Wohnung ihre Miete, da sie sich durch die Nutzung eines Wäschetrockners eines Mitmieters belästigt fühlten. Während der Benutzung des Trockners wurde die Warmluft mittels eines Plastikschlauchs durch ein geöffnetes Fenster nach außen in Freie abgeführt. Dies führte dazu, dass die feuchte Abluft bei geöffneten Fenstern in die Wohnung der Mieter eindrang. Der Wäschetrockner wurde fast täglich auch an Wochenenden und Feiertagen regelmäßig zwei bis vier Stunden genutzt. Die Vermieterin erkannte ein Minderungsrecht nicht an und erhob Klage auf Zahlung der rückständigen Miete.

Recht zur Mietminderung bestand

Das Landgericht Köln entschied gegen die Vermieterin. Den Mietern habe ein Recht zur Mietminderung zugestanden. Die Belästigungen durch den Ablufttrockner des Mitmieters habe die Tauglichkeit der Wohnung zum vertragsgemäßen Gebrauch erheblich gemindert. Die Minderung der Gebrauchstauglichkeit habe darin gelegen, dass die Mieter zu keiner Zeit die zur Straßenseite gelegenen Fenster aufmachen konnten, ohne zu befürchten, dass ihnen die Abluft des Trockners in die Wohnung zieht. Das Gericht hielt angesichts dessen, dass sämtliche Aufenthaltsräume zur Straßenseite lagen, eine Minderungsquote von 10 % für angemessen.

Abluft muss nicht hingenommen werden

Soweit ein Mieter nicht oberhalb einer Wäscherei oder Heißmangel wohnt, brauche er es nach Auffassung des Landgerichts nicht hinnehmen, dass ihm fast ständig Abluft eines Trockners in die Wohnung zieht. Dabei sei es unerheblich, ob die Abluft nach nichts anderem riecht als nach feuchter Wäsche. Denn auch deren Geruch sei lästig.

Nutzung des Wäschetrockners stellte vertragswidrigen Gebrauch dar

Nach Ansicht des Landgerichts stelle eine solche Verwendung eines Wäschetrockners keinen ortsüblichen Gebrauch dar, sondern eine vertragswidrige Nutzung der Mietsache. Ein Mieter müsse nur die Immisionen der gebräuchlichen Haushaltsmaschinen während der üblichen Zeit und Dauer hinnehmen. Dazu könne ein Ablufttrockner zählen, wenn die Abluft durch geeignete Vorrichtungen, wie etwa einem Kamin, ohne Belästigungen der anderen Hausbewohner abgeleitet werden kann. Dagegen sei es grundsätzlich unzulässig, wenn die Abluft einfach mit einem Kunststoffschlauch durch ein geöffnetes Fenster ins Freie geleitet wird.

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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 22.08.2013
Quelle: Landgericht Köln, ra-online (zt/WuM 1990, 385/rb)

Aktuelle Urteile aus dem Mietrecht
Fundstellen in der Fachliteratur: Zeitschrift: Wohnungswirtschaft und Mietrecht (WuM)
Jahrgang: 1990, Seite: 385
WuM 1990, 385

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Kommentare (3)

 
 
Annonym50 schrieb am 28.04.2015

Hallo,

unsere Nachbarn wohnen zur Miete in der uns angrenzenden Doppelhaushäfte.

Sie betreiben eine Hausmeisterservice-Firma und waschen heimlich Reinigungsutensilien wie Wischmops, Lappen oder ähnliches fremder Firmen zu Hause im Keller. Diese trocknen sie dann im Trockner und der Geruch weht zu uns herüber.

Das geht soweit, dass wir kaum mehr unsere Türen und Fenster öffnen können, ohne dass der Waschmittelgeruch bei uns eindringt. Unsere Wohnqualität wird daher deutlich verschlechtert. Wie können wir dagegen vorgehen?

Mys antwortete am 28.04.2015

Vorab: Das ist keine rechtliche Auskunft, sondern nur unverbindliche Überlegungen (Ich bin auch kein Anwalt!).

Zuerst könnte man sich folgende Fragen stellen:

1. Hat man Beweise, dass es diese Personen sind?

2. Habe ich Rechtsschutz? Habe ich Selbstbeteiligung? Ist die Sache versichert?

Ein erster Schritt kann sicherlich immer sein, den Vermieter auf die Missstände hinzuweisen, wobei auch zu beachten ist, dass man es sich nicht mit einzelnen Mietern verscherzen will.

Es ist zu überlegen, ob man nur schreibt, was wann wie oft vorfällt (und warum es stört), oder ob man auch schreibt, was, wann wie oft vorfällt und wer es vermutlich ist. Aus taktischen Gründen könnte man dies auch unterlassen. Ebenso muss man nicht sofort die Miete mindern, man könnte auch erst die Reaktion des Vermieters/Hausverwalters abwarten. Ein Schreiben vom Vermieter/Hausverwalter an alle Mieter, in welchem aufgefordert wird, die Missstände zu unterlassen, ist ein üblicher, erster Schritt.

Es kommt aber immer auf den konkreten Einzelfall an und ohne konkrete Details kann man nichts konkretes sagen. Im Zweifel kann man einen Anwalt konsultieren, insbesondere, wenn sich die Angelegenheit anders nicht mehr lösen lässt.

Annonym50 schrieb am 28.04.2015

Hallo,

unsere Nachbarn wohnen zur Miete in der uns angrenzenden Doppelhaushäfte.

Sie betreiben eine Hausmeisterservice-Firma und waschen heimlich Reinigungsutensilien wie Wischmops, Lappen oder ähnliches fremder Firmen zu Hause im Keller. Diese trocknen sie dann im Trockner und der Geruch weht zu uns herüber.

Das geht soweit, dass wir kaum mehr unsere Türen und Fenster öffnen können, ohne dass der Waschmittelgeruch bei uns eindringt. Unsere Wohnqualität wird daher deutlich verschlechtert. Wie können wir dagegen vorgehen?

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