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Amtsgericht Görlitz, Urteil vom 24.10.1997
- 2 C 0431/97 -
Fristlose Kündigung wegen Verwahrlosung der Wohnung aufgrund hohen Lebensalters des Mieters und Verbesserung der Hygiene unwirksam
Kündigung wegen Wiederherstellung vertragsgemäßen Verhaltens treuwidrig
Die fristlose Kündigung eines Mieters wegen der Verwahrlosung der Wohnung ist treuwidrig und daher unwirksam, wenn der Mieter das vertragswidrige Verhalten abgestellt hat und angibt, sich zukünftig vertragsgemäß zu verhalten. Dies geht aus einer Entscheidung des Amtsgerichts Görlitz hervor.
Im zugrunde liegenden Fall stellte eine Vermieterin im März 1993 fest, dass eine ihrer vermieteten Wohnungen verwahrlost war. Der 85-jährige Mieter der Wohnung entsorgte weder seine Speisereste noch den Unrat, so dass eine starke Geruchsbelästigung entstand. Zudem bestand die Befürchtung, dass es zu einem Ungezieferbefall kommt. Nachdem die Vermieterin mehrfach das vertragswidrige Verhalten erfolglos abmahnte, kündigte sie dem Mieter im Mai 1997 fristlos. Dieser weigerte sich jedoch die Kündigung anzuerkennen. Denn er habe seit März 1996 eine Reinigungsfirma mit der wöchentlichen Reinigung seiner Wohnung beauftragt und seine Körperpflege intensiviert. Der Fall landete daher vor Gericht.
Fristlose Kündigung war unwirksam
Das Amtsgericht Görlitz entschied zu Gunsten des Mieters. Die
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 09.10.2013
Quelle: Amtsgericht Görlitz, ra-online (zt/WuM 1998, 155/rb)
- Messie-Syndrom: Vermieter kann "Messie" bei stark verschmutzter Wohnung und Geruchsbelästigungen fristlos kündigen
(Amtsgericht Münster, Urteil vom 08.03.2011
[Aktenzeichen: 3 C 4334/10]) - "Messie": Vermüllung der Wohnung berechtigt zu einer fristlosen Kündigung
(Amtsgericht Hamburg-Harburg, Urteil vom 18.03.2011
[Aktenzeichen: 641 C 363/10])
Jahrgang: 1998, Seite: 155 WuM 1998, 155
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Dokument-Nr. 16824
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