wichtiger technischer Hinweis:
Sie sehen diese Hinweismeldung, weil Sie entweder die Darstellung von Cascading Style Sheets (CSS) in Ihrem Browser unterbunden haben, Ihr Browser nicht vollst�ndig mit dem Standard HTML 5 kompatibel ist oder ihr Browsercache die Stylesheet-Angaben 'verschluckt' hat. Lesen Sie mehr zu diesem Thema und weitere Informationen zum Design dieser Homepage unter folgender Adresse:   ->  weitere Hinweise und Informationen


Werbung

kostenlose-Urteile.de
Dienstag, 16. April 2024

kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH


Bitte geben Sie Ihren Suchbegriff für die Urteilssuche ein:
unsere Urteilssuche



Logo des Deutschen Anwaltsregister (DAWR)

BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungsstern0/0/5(0)
Hier beginnt die eigentliche Meldung:

Amtsgericht München, Urteil vom 17.07.2009
171 C 19789/08 -

AG München zu den Voraussetzungen für eine Vertragspartnerschaft bei Nachhilfeunterricht

Auftragserteilung und Inanspruchnahme von Nachhilfeunterricht lässt Schüler zum Vertragspartner werden

Nimmt ein volljähriger Schüler Nachhilfeunterricht, kann der Nachhilfelehrer davon ausgehen, dass der Schüler sein Vertragspartner ist, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes vereinbart wurde oder sich etwas anderes aus den Umständen ergibt. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Rechnungen an den Vater gesandt werden sollten. Dies entschied das Amtsgericht München.

Ein Nachhilfelehrer erteilte in den Osterferien des Jahres 2004 einem Schüler der Kollegstufe Nachhilfe in Biologie. In einem Vorgespräch hatte man die Modalitäten abgeklärt. Dabei hatte der Schüler auf Frage des Lehrers, wohin denn die Rechnungen geschickt werden sollten, angegeben, dass diese an seinen Vater gesandt werden sollen. Nach 10 Stunden Unterricht stellte der Lehrer dem Schüler 826,- Euro in Rechnung. Eine Bezahlung erfolgte allerdings nicht. Der Lehrer beantragte daraufhin einen Mahnbescheid, gegen den der Schüler Widerspruch einlegte.

Schüler hält Vater für Vertragspartner

Als die darauf folgenden Vergleichsverhandlungen scheiterten, kam die Klage zum Amtsgericht München. Auch hier wandte der Schüler hauptsächlich ein, er sei nicht der richtige Vertragspartner. Dies sei sein Vater.

Schüler ist durch Auftragserteilung auch zur Zahlung verpflichtet

Der Kläger reduzierte seine Forderung um eine Unterrichtsstunde und verlangte schließlich noch 724,- Euro. Insoweit bekam er von der zuständigen Richterin auch Recht: Der Beklagte sei unstreitig allein beim Kläger erschienen und habe diesen beauftragt, ihm Nachhilfe in Biologie zu erteilen. Anschließend habe er diverse Unterrichtsstunden in Anspruch genommen. Regelmäßig werde derjenige, der den Auftrag erteile und die Dienste in Anspruch nehme auch zur Bezahlung verpflichtet. Voraussetzung für eine Stellvertretung wäre, dass die Willenserklärung des Beklagten entweder ausdrücklich im Namen des Vaters erfolgt wäre oder sich das aus den Umständen ergebe. Beides liege hier nicht vor.

Erfordernis von Nachhilfestunden im Regelfall auf eigene Versäumnisse zurückzuführen

Der Beklagte sei bereits volljährig gewesen. Es sei nicht unüblich, dass Schüler in diesem Alter bereits Nebenjobs nachgehen oder sonstiges Vermögen haben und ihre Kosten daher auch selbst tragen könnten, zumal das Erfordernis von Nachhilfestunden im Regelfall auf eigene Versäumnisse zurückzuführen sei.

Rechnungsadressat muss keinen Rückschluss auf Vertragspartner geben

Die Tatsache, dass der Beklagte auf Frage des Klägers angegeben hatte, dass die Rechnung an den Vater gesandt werden sollte, führe ebenfalls nicht dazu, dass der Kläger annehmen musste, dass dieser Vertragspartner werde. Es käme häufiger vor, dass Rechnungen auf Grund interner Absprachen von einem Dritten übernommen werden. Dies lasse jedoch keinen Rückschluss auf den Vertragspartner zu. Der Vertragspartner sei für den Gläubiger eine wesentliche Person. Die Übersendung der Rechnung an eine ihm völlig unbekannte Person bedeute nicht, dass er diese zum Vertragspartner wolle.

Werbung

© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 01.03.2010
Quelle: ra-online, AG München

Aktuelle Urteile aus dem Vertragsrecht
Urteile zu den Schlagwörtern: Nachhilfe | Rechnung | Schüler | Schülerin | Vater | Vertragsabschluss | Vertragserfüllung

Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Dokument-Nr.: 9287 Dokument-Nr. 9287

Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://www.kostenlose-urteile.de/Urteil9287

Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.

Schicken Sie uns Ihr Urteil!Ihre Kanzlei hat interessante, wichtige oder kuriose Fälle vor Gericht verhandelt?
Senden Sie uns diese Entscheidungen doch einfach für kostenlose-urteile.de zu. Unsere Redaktion schaut gern, ob sich das Urteil für eine Veröffentlichung eignet.
BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertung: keine Bitte bewerten Sie diesen Artikel.0/0/5/0

Kommentare (0)

 
 
Drucken
 
Sie brauchen Hilfe vom Profi?



Werbung