wichtiger technischer Hinweis:
Sie sehen diese Hinweismeldung, weil Sie entweder die Darstellung von Cascading Style Sheets (CSS) in Ihrem Browser unterbunden haben, Ihr Browser nicht vollst�ndig mit dem Standard HTML 5 kompatibel ist oder ihr Browsercache die Stylesheet-Angaben 'verschluckt' hat. Lesen Sie mehr zu diesem Thema und weitere Informationen zum Design dieser Homepage unter folgender Adresse:   ->  weitere Hinweise und Informationen


kostenlose-Urteile.de
Dienstag, 23. April 2024

kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH


Bitte geben Sie Ihren Suchbegriff für die Urteilssuche ein:
unsere Urteilssuche



Logo des Deutschen Anwaltsregister (DAWR)

BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungsstern5/0/5(1)
Hier beginnt die eigentliche Meldung:

Landgericht Köln, Urteil vom 04.02.2010
6 S 269/09 -

Mieter muss Hund, den er ohne vorherige Erlaubnis in Wohnung hält, wieder abschaffen

Vermieter kann Hundehaltung in Mietwohnung gestatten - muss es aber nicht

Die Frage, ob Mieter einen Anspruch auf das Halten von Haustieren in ihrer Wohnung haben, ist rechtlich umstritten. Das Landgericht Köln vertritt die Auffassung, dass der Vermieter frei in seiner Entscheidung ist, ob er eine Hundehaltung in einer Mietwohnung gestatten will. Er kann von Mieter zu Mieter unterschiedlich entscheiden. Mit dieser Begründung hat das Landgericht Köln einen Mieter dazu verurteilt, seinen Hund wieder abzuschaffen.

Der Mieter hatte sich einen Hund angeschafft, ohne zuvor die Zustimmung seines Vermieters einzuholen. Dazu war er mietvertraglich aber verpflichtet. Ihm war nur das Halten von Kleintieren (z.B. Ziervögel und Zierfische) ohne vorherige Zustimmung erlaubt. Vor Gericht meinte der daraufhin von seinem Vermieter verklagte Mieter, dass der Vermieter in seinem Ermessen, ob er die Hundehaltung erlaube, nicht frei sei - insbesondere, weil er in dem gleichen Haus und in den Nachbarhäusern mehreren Mietern die Haltung von Hunden und Katzen gestattet habe.

Mieter haben keinen Anspruch auf Gleichbehandlung gegen Vermieter

Das Landgericht Köln gab dem Vermieter Recht, da der Mieter gegen die insoweit wirksame Klausel des Mietvertrags verstoßen habe. Der Vermieter sei in seiner Entscheidung auch dann frei, wenn er bereits in anderen Wohnungen Hunde geduldet habe. Im Mietrecht gebe es nämlich keinen Anspruch auf Gleichbehandlung aller Mieter. Das grundgesetzliche Gleichstellungsgebot (Art. 3 Grundgesetz) gelte grundsätzlich nicht im Verhältnis zwischen Privatleuten. Dementsprechend bestehe auch kein Anspruch des Mieters auf z.B. gleiche Miete oder gleiche Ausstattung der Wohnung.

Einverständnis der Nachbarn ist wegen möglichen Mieterwechsels unerheblich

Dies sei bei der Tierhaltung nicht anders. Gerade wenn bereits mehrere Tiere im Wohnobjekt gehalten werden, könne das Hinzukommen weiterer Tiere zu Problemen und Streitigkeiten führen, so dass eine Selbstbindung des Vermieters nicht angenommen werden könne. Auch unter dem Gesichtspunkt, ob die Nachbarn oder Mitmieter nichts gegen die Tierhaltung einwenden, sei eine Einschränkung des Ermessens nicht gerechtfertigt. Gerade in größeren Mietobjekten komme es immer wieder zu einem Wechsel im Mieterbestand. Deshalb könne sich das Einverständnis der aktuellen Mitmieter bei einem Mieterwechsel schnell ändern. Dann aber laufe der Vermieter Gefahr, sich Beschwerden und dem Verlangen auf Einschreiten oder Mietminderung ausgesetzt zu sehen.

Ermessensgrenze: Schikanöse Rechtsausübung

Die Richter befanden deshalb, dass es im freien Ermessen des Vermieters stehe, inwieweit er sich diesem Risiko aussetzen wolle - und zwar bis zur Grenze der schikanösen Rechtsausübung. Diese Grenze sei in vorliegendem Fall aber nicht überschritten. Es stelle auch keinen Rechtsmissbrauch durch den Vermieter dar, dass dieser einige Monate abgewartet hatte, bis er die Beseitigung des Hundes verlangte. Für eine Verwirkung seines Anspruchs fehle es neben eines längeren Zeitablaufs an einem Umstandsmoment. Denn die Beklagten haben den Hund nicht etwa im Vertrauen auf ein Untätigsein des Vermieters angeschafft, sondern ohne vorherige Information oder Nachfrage.

Werbung

© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 08.03.2011
Quelle: ra-online, Landgericht Köln (vt/we)

Fundierte Fachartikel zum diesem Thema beim Deutschen Anwaltsregister:

Aktuelle Urteile aus dem Mietrecht
Fundstellen in der Fachliteratur: Zeitschrift: Immobilien- und Mietrecht (IMR)
Jahrgang: 2010, Seite: 419
IMR 2010, 419
 | Zeitschrift für Miet- und Raumrecht (ZMR)
Jahrgang: 2010, Seite: 533
ZMR 2010, 533

Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Dokument-Nr.: 11008 Dokument-Nr. 11008

Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://www.kostenlose-urteile.de/Urteil11008

Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.

Schicken Sie uns Ihr Urteil!Ihre Kanzlei hat interessante, wichtige oder kuriose Fälle vor Gericht verhandelt?
Senden Sie uns diese Entscheidungen doch einfach für kostenlose-urteile.de zu. Unsere Redaktion schaut gern, ob sich das Urteil für eine Veröffentlichung eignet.
BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertung: 5 (max. 5)  -  1 Abstimmungsergebnis Bitte bewerten Sie diesen Artikel.0

Kommentare (0)

 
 
Drucken
 
Sie brauchen Hilfe vom Profi?