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Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 26.11.2013
2 A 10574/13.OVG -

An Realschulen plus tätige Grund- und Hauptschullehrer haben vorerst keinen Anspruch auf höhere Besoldung

Zugang zu einer Wechselprüfung muss schnellstmöglich eröffnet werden

Die als Grund- und Hauptschullehrer ausgebildeten Beamten, die an einer Realschule plus unterrichten, haben allein aufgrund ihrer Tätigkeit keinen Anspruch auf Übertragung des höher besoldeten Amtes eines Lehrers an einer Realschule plus. Ihnen muss aber schnellstmöglich der Zugang zu einer Wechselprüfung eröffnet werden. Dies entschied das Ober­verwaltungs­gericht Rheinland-Pfalz.

Die Klägerin des zugrunde liegenden Falls ist als Grund- und Hauptschullehrerin ausgebildet. Zum August 2009 wurde die Regionale Schule, an der sie eingesetzt war, aufgrund der Schulstrukturreform des Landes in eine Realschule plus übergeleitet. Die Klägerin unterrichtet weiterhin an dieser Schule und wird unverändert nach Besoldungsgruppe A 12 LBesO besoldet.

Lehrerin rügt Verstoß gegen Gleichheitssatz und Fürsorgepflicht durch das beklagte Land

Im Frühjahr 2012 beantragte sie, ihr das nach Besoldungsgruppe A 13 LBesO besoldete Amt einer Realschullehrerin zu übertragen oder ihr zumindest eine Zulage in Höhe der Differenz zwischen den Besoldungsgruppen A 12 LBesO und A 13 LBesO zu gewähren. Nachdem das beklagte Land dies abgelehnt hatte, erhob sie Klage, mit der sie geltend machte, sie habe Anspruch auf Übertragung eines Amtes, das ihren tatsächlich wahrgenommenen Aufgaben entspreche. Der Beklagte verstoße gegen den Gleichheitssatz und gegen seine Fürsorgepflicht, weil er Bedienstete, denen er dauerhaft identische Lehraufgaben übertragen habe, ungleich einstufe und besolde.

Besoldung richtet sich nach erworbener Qualifikation

Der Beklagte ist der Klage entgegengetreten und machte geltend, dass die Klägerin nicht die laufbahnrechtlichen Voraussetzungen für die Übertragung des höher besoldeten Amtes erfülle. Die Besoldung richte sich nicht nach der übertragenen Aufgabe, sondern nach der erworbenen Qualifikation.

Klägerin hat nicht allein aufgrund ihrer Tätigkeit an einer Realschule plus Anspruch auf Übertragung des statusrechtlichen Amtes einer Realschullehrerin

Das Verwaltungsgericht Koblenz wies die Klage mit Urteil vom 11. April 2013 ab. Das Oberverwaltungsgericht bestätigte diese Entscheidung und wies die Berufung zurück. Das Oberverwaltungsgericht führte aus, dass die Klägerin allein aufgrund ihrer Tätigkeit an einer Realschule plus keinen Anspruch auf Übertragung des statusrechtlichen Amtes einer Lehrerin an einer Realschule oder an einer Realschule plus habe. Die Übertragung dieser Ämter setze einen Wechsel des Laufbahnzweiges voraus, dessen Voraussetzungen die Klägerin derzeit nicht erfülle, weil sie noch keine Wechselprüfung abgelegt habe.

Beibehaltung der bisherigen Laufbahnzweige für Übergangszeitraum rechtlich zulässig

Beamtenrechtlich müsse zwischen der Funktion eines Beamten - d.h. seinem Dienstposten - und seinem Statusamt unterschieden werden. Der Gesetz- und Verordnungsgeber habe sich in rechtlich zulässiger Weise dafür entschieden, zur Umsetzung der Schulstrukturreform die äußere Struktur der Realschulen plus bereits zu einem Zeitpunkt zu etablieren, in welchem noch keine speziell für diese Schulform ausgebildeten Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Für den daraus folgenden Übergangszeitraum sei es zulässig, die bisherigen Laufbahnzweige des Lehramtes an Grund- und Hauptschulen sowie des Lehramtes an Realschulen beizubehalten und sie einheitlich den Dienstposten an den Realschulen plus zuzuordnen. Die Beibehaltung der bisherigen Laufbahnzweige und die "Bündelung" der Dienstposten an den Realschulen plus für einen Übergangszeitraum sei eine Folge des rechtlich zulässigen gesetzgeberischen Konzepts für die Umsetzung der Schulstrukturreform.

Wechselprüfungsordnung muss schnellstmöglich in Kraft gesetzt werden

Jedoch müsse aufgrund der "Dienstpostenbündelung" die rechtliche und tatsächliche Durchlässigkeit zwischen den unterschiedlichen Laufbahnzweigen gewährleistet sein. Es wäre unzulässig, wenn der Gesetz- und Verordnungsgeber die Lehrerinnen und Lehrer mit der Befähigung für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen einerseits auf das Erfordernis einer Wechselprüfung verwiese, andererseits aber deren Wahrnehmung nicht ermöglichte, weil es an entsprechenden Durchführungsbestimmungen fehlte oder die Durchführung der Prüfung faktisch nicht innerhalb eines angemessenen Zeitraums nach Antragstellung durchgeführt werden könnte. Es obliege daher dem Beklagten, die Wechselprüfungsordnung, deren Entwurf bereits vorliege, schnellstmöglich in Kraft zu setzen.

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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 10.12.2013
Quelle: Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz/ra-online

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Kommentare (1)

 
 
Erich Krawietz schrieb am 16.12.2013

Hallo,

was fordern die SPD und auch die Grünen immer wieder:"Gleicher Lohn für gleiche Arbeit".

Dies soll aber offensichtlich immer nur für die anderen ( in der freien Wirtschaft) gelten.

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