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Landgericht München I, Urteil vom 25.06.2014
37 O 1267/14 -

Werbung von Kabel Deutschland für Internet-Flatrate irreführend

Unternehmen muss auf Drosselung der Geschwindigkeit deutlich hinweisen

Das Landgericht München I hat Kabel Deutschland wegen irreführender Werbung für eine Internet-Flatrate verurteilt und gab damit einer Klage des Bundesverbands der Verbraucher­zentralen statt. Das Unternehmen Kabel Deutschland hatte mit einem schnellen Datentransfer geworben, aber nicht ausreichend darauf hingewiesen, dass nach intensiver Internetnutzung die Übertragungs­geschwindigkeit für Filesharing-Anwendungen drastisch reduziert wird.

Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Kabel Deutschland hatte in Werbeschreiben und auf seiner Webseite für Internet-Flatrates geworben und besonders die schnelle Übertragungsgeschwindigkeit hervorgehoben. Je nach Tarif versprach das Unternehmen einen Dateidownload mit einer maximalen Geschwindigkeit von 10 bis 100 Megabit pro Sekunde.

Geschwindigkeit für Tauschbörsen und andere Filesharing-Anwendungen drastisch gedrosselt

Auf die schnelle Datenübertragung konnten sich Kunden aber nicht verlassen. Kabel Deutschland behielt sich vor, die Geschwindigkeit für Tauschbörsen und andere Filesharing-Anwendungen auf 100 Kilobit pro Sekunde zu drosseln, sobald der Kunde ein Datenvolumen von 10 Gigabyte am Tag erreicht. Das Streamen von Videodateien ist dann zum Beispiel für den Rest des Tages nicht mehr möglich. Auf die Einschränkung hatte das Unternehmen zwar hingewiesen – aber nur in einer winzigen Fußnote, die nicht einmal mit der Angabe der Internetgeschwindigkeit verknüpft war.

Verbraucher erwarten bei Internet-Flatrate im Festnetz uneingeschränkten Internetzugang

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hatte die Werbung deshalb als irreführend kritisiert. Von einer Internet-Flatrate im Festnetz erwarteten Verbraucher einen uneingeschränkten Internetzugang, bei dem sie nicht dauernd prüfen müssten, ob eine bestimmte Datenmenge erreicht ist. Deshalb hätte Kabel Deutschland auf die Einschränkung für die inzwischen weit verbreiteten Filesharing-Anwendungen deutlich hinweisen müssen – zumal das Limit von 10 Gigabyte am Tag bereits bei normaler Internetnutzung häufig überschritten werde.

Werbung erweckt beim Kunden falsche Vorstellung vom vereinbarten Datenvolumen

Die Richter des Landgerichts München I schlossen sich dieser Auffassung an. Die Werbung erwecke beim Kunden eine falsche Vorstellung vom vertraglich vereinbarten Datenvolumen. Durch die kleine, schwer lesbare und zudem nicht richtig zugeordnete Fußnote werde die Irreführung nicht behoben.

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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 31.07.2014
Quelle: Landgericht München I/ra-online

Aktuelle Urteile aus dem Internetrecht | Verbraucherrecht | Vertragsrecht
Fundstellen in der Fachliteratur: Zeitschrift: Multimedia und Recht (MMR)
Jahrgang: 2015, Seite: 41
MMR 2015, 41

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Dokument-Nr.: 18579 Dokument-Nr. 18579

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Kommentare (3)

 
 
Christine Reichlmayr schrieb am 05.08.2014

Ich kann mich nur den Ausführungen von Tasko anschliessen. Auch mir wurde eine sog. 100-derter Leitung verkauft. Davon kann überhaupt keine Rede sein. Ich krieche hier im Schnitt mit 40-50 rum und kann froh sein, wenn ich nicht ständig aus dem Netz fliege.

Aber dafür zahle ich die Gebühren für den teuren Leitungsanschluss. .....

Tasko antwortete am 06.08.2014

Du hättest ja wenigstens noch die Möglichkeit, das Volumen auszunutzen. Aber besteht "bei normaler Internetnutzung" auch der Bedarf dafür?

Kriegt man das Volumen mit legalen (sinnvollen) Downloads öfter zusammen?

BTW: Gerüchteweise gibt es bei einigen Anbietern am Anfang öfter Probleme, damit die Kunden die kostenpflichtige Hotline anrufen...

Tasko schrieb am 31.07.2014

" zumal das Limit von 10 Gigabyte am Tag bereits bei normaler Internetnutzung häufig überschritten werde"

Was machen die? Rund um die Uhr IP-TV und VOIP? Den ganzen Tag Youtube o.ä.?

Ich schaffe nicht mal 10 GB im Monat und ich bin fast täglich im Internet unterwegs. allerdings ohne stundenlange Videos...

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