wichtiger technischer Hinweis:
Sie sehen diese Hinweismeldung, weil Sie entweder die Darstellung von Cascading Style Sheets (CSS) in Ihrem Browser unterbunden haben, Ihr Browser nicht vollst�ndig mit dem Standard HTML 5 kompatibel ist oder ihr Browsercache die Stylesheet-Angaben 'verschluckt' hat. Lesen Sie mehr zu diesem Thema und weitere Informationen zum Design dieser Homepage unter folgender Adresse:   ->  weitere Hinweise und Informationen


Werbung

kostenlose-Urteile.de
Freitag, 29. März 2024

kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH


Bitte geben Sie Ihren Suchbegriff für die Urteilssuche ein:
unsere Urteilssuche



Logo des Deutschen Anwaltsregister (DAWR)

BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungsstern5/0/5(3)
Hier beginnt die eigentliche Meldung:

Landgericht Kleve, Urteil vom 01.10.1991
6 S 70/90 -

Fernseher und Radio dürfen nur in Zimmerlautstärke gespielt werden

Beschränkung des Akkordeon- und Keyboardspielens

Tonwiedergabegeräte, wie Radio oder Fernseher, dürfen nach einem Urteil des Landgerichts Kleve nur in Zimmerlautstärke abgespielt werden. Zudem ist das Akkordeonspielen auf maximal 1 ½ Stunden pro Tag zu beschränken, während Keyboard nur in Zimmerlaustärke gespielt werden darf.

Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Die Bewohnerin einer Doppelhaushälfte beschwerte sich über zu laute Geräusche vom Nachbarn. Sie behauptete, durch den Betrieb von Tonwiedergabegeräten, durch das Akkordeonspielen und dem Keyboardspielen in ihrem Haus, erheblich gestört worden zu sein. Sie klagte daher auf Unterlassung.

Amtsgericht Rheinberg gab Klage statt

Das Amtsgericht Rheinberg verurteilte den Nachbarn dazu, sein Fernseher, Radio und andere Tonwiedergabegeräte sowie sein Akkordeon nur in Zimmerlautstärke zu spielen. Gegen die Entscheidung legte der Nachbar Berufung ein.

Abspielen von Tonwiedergabegeräten nur in Zimmerlautstärke

Das Landgericht Kleve stellte zunächst fest, dass Tonwiedergabegeräte grundsätzlich nur in Zimmerlautstärke betrieben werden dürfen. Es führte zum Begriff Zimmerlautstärke folgendes aus: Sinn und Zweck der Einhaltung der Zimmerlautstärke sei es, dass andere durch Schall und Geräusche nicht gestört werden sollen. Die Zimmerlautstärke sei zweifelsfrei überschritten, wenn das nachbarliche Geräusch in den Räumen des Betroffenen so laut vernehmbar ist, wie das eigene Gespräch, die eigene Unterhaltung, das eigene Radio, Fernseher und Musikprogramm. Darüber hinaus sei die Zimmerlaustärke stets überschritten, wenn tagsüber ein Wert von 40 Dezibel und nachts ein Wert von 30 Dezibel überschritten ist.

Keine Beschränkung des Akkordeonspielens auf Zimmerlaustärke

Nach Auffassung des Landgerichts sei das Akkordeonspielen nicht auf Zimmerlaustärke zu beschränken. Denn würde man dies tun, wäre ein sinnvolles Spielen mit diesem Instrument, welches über keine dämpfende Vorrichtung verfügt, nicht mehr möglich. Dies würde praktisch einem Verbot des Musizierens gleichkommen. In diesem Zusammenhang müsse auch beachtet werden, dass privat betriebene Hausmusik von jeher in Wohnvierteln üblich und daher grundsätzlich als ortsüblich zu dulden ist.

Zeitliche Beschränkung des Akkordeonspielens

In den Ruhezeiten von 22 bis 9 Uhr und 13 und 15 Uhr untersagte das Gericht jedoch ein Musizieren. Zudem beschränkte es das Akkordeonspiel auf maximal 1 ½ Stunden täglich. Darüber hinausgehend müsse ein Nachbar, die mit dem Musizieren verbundenen Geräusche als eine sozialadäquate Beeinträchtigung im Sinne des § 906 BGB hinnehmen.

Keyboardspielen nur in Zimmerlautstärke

Zwar unterliege das Spielen auf dem Keyboard keiner zeitlichen Beschränkung, so das Landgericht weiter. Da jedoch anders als beim Akkordeon ein Spielen in Zimmerlaustärke möglich sei, verbat das Gericht das Keyboard in einer größeren Laustärke als Zimmerlautstärke zu spielen.

Werbung

© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 06.08.2013
Quelle: Landgericht Kleve, ra-online (zt/DWW 1992, 26/rb)

Vorinstanz:
  • Amtsgericht Rheinberg, Urteil vom 18.01.1990
    [Aktenzeichen: 5 C 199/89]

Rechtsfragen zum diesem Thema auf refrago:

Aktuelle Urteile aus dem Nachbarrecht
Fundstellen in der Fachliteratur: Zeitschrift: Deutsche Wohnungswirtschaft (DWW)
Jahrgang: 1992, Seite: 26
DWW 1992, 26

Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Dokument-Nr.: 16407 Dokument-Nr. 16407

Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://www.kostenlose-urteile.de/Urteil16407

Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.

Schicken Sie uns Ihr Urteil!Ihre Kanzlei hat interessante, wichtige oder kuriose Fälle vor Gericht verhandelt?
Senden Sie uns diese Entscheidungen doch einfach für kostenlose-urteile.de zu. Unsere Redaktion schaut gern, ob sich das Urteil für eine Veröffentlichung eignet.
BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertung: 5 (max. 5)  -  3 Abstimmungsergebnisse Bitte bewerten Sie diesen Artikel.0

Kommentare (0)

 
 
Drucken
 
Sie brauchen Hilfe vom Profi?



Werbung