wichtiger technischer Hinweis:
Sie sehen diese Hinweismeldung, weil Sie entweder die Darstellung von Cascading Style Sheets (CSS) in Ihrem Browser unterbunden haben, Ihr Browser nicht vollst�ndig mit dem Standard HTML 5 kompatibel ist oder ihr Browsercache die Stylesheet-Angaben 'verschluckt' hat. Lesen Sie mehr zu diesem Thema und weitere Informationen zum Design dieser Homepage unter folgender Adresse:   ->  weitere Hinweise und Informationen


kostenlose-Urteile.de
Dienstag, 23. April 2024

kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH


Bitte geben Sie Ihren Suchbegriff für die Urteilssuche ein:
unsere Urteilssuche



Logo des Deutschen Anwaltsregister (DAWR)

BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungsstern0/0/5(0)
Hier beginnt die eigentliche Meldung:

Landgericht Coburg, Urteil vom 07.03.2012
13 O 259/10 -

Knochenbruch der Mutter: Tochter verlangt Schadenersatz von Klinik

Klägerin wirft Pflegekräften Fehlverhalten vor

Nur aus der Verletzung einer Person kann man nicht zwingend auf fehlerhaftes Verhalten anderer Personen schließen. Auch wenn es für nahe Angehörige schwierig ist, sind manche Krankheitsverläufe dem Schicksal geschuldet. Dies entschied das Landgericht Coburg.

In dem zugrunde liegenden Fall setzten im Oktober 2008 zwei Pflegekräfte die Mutter der Beklagten im Krankenzimmer um. Dabei kam es zu einem Bruch des rechten Oberarms. Der Bruch wurde erst zwei Tage später bei einer Computertomographie festgestellt, weil eine Röntgenaufnahme einen Tag später den Bruch nicht erkennen ließ. Die betagte Patientin wurde dann noch im Klinikum weiterbehandelt bis sie etwa zwei Monate später entlassen wurde und kurz darauf verstarb.

Klägerin macht Pflegekräfte für den Knochenbruch ihrer Mutter verantwortlich

Ihre Tochter und Erbin verklagte das Klinikum auf 10.000 Euro Schmerzensgeld. Das Umsetzen ihrer Mutter sei nicht sachgerecht abgelaufen, so dass es zum Bruch des rechten Oberarms gekommen sei. Deswegen wollte die Klägerin Schmerzensgeld, welches ihrer Mutter zugestanden hätte. Die Osteoporose-Erkrankung ihrer Mutter sei für den Bruch des Oberarms nicht ursächlich gewesen, sondern ein Fehlverhalten der Mitarbeiter des Klinikums. Es könne nicht sein, dass bei sach- und fachgerechter Behandlung durch zwei Pflegepersonen ein Bruch des rechten Oberarms verursacht werden könne. Es müsse ein Fehlverhalten der Pflegekräfte vorliegen.

Mutter litt an an einer massiven Osteoporose

Das beklagte Klinikum trägt vor, dass die Mutter der Klägerin beim Umsetzen von beiden Seiten jeweils von einer Pflegekraft unter der Achselhöhle und mit der anderen Hand am Gesäß gestützt worden sei. Im Rahmen des Bewegungsablaufes sei ein knackendes Geräusch aufgefallen, welches aber auch schon beim früheren Umsetzen der Mutter zu hören gewesen wäre. Die sofort durchgeführte Kontrolle des rechten Armes habe keine Einschränkung der Beweglichkeit ergeben. Das Umsetzen sei von den Pflegekräften des Klinikums nach den Regeln der pflegerischen Kunst durchgeführt worden. Die Mutter der Klägerin habe an einer massiven Osteoporose mit Verminderung der Knochenmasse gelitten. Bei dieser Krankheit könnten bereits durch Bagatellbelastungen Knochenbrüche ausgelöst werden. Dies könne nicht den Pflegekräften angelastet werden.

Laut Gutachten lag kein Behandlungsfehler vor

Nach Anhörung einer der Pflegekräfte und Einholung eines Gutachtens stellte das Landgericht Coburg fest, dass keinerlei Anhaltspunkte für ein pflichtwidriges Vorgehen der beiden Pflegekräfte erkennbar sei. Der vom Gericht als Sachverständiger bestimmte Medizinprofessor stellte fest, dass der Bruch des Oberarms angesichts der massiven Osteoporose-Erkrankung als schicksalhaft zu werten ist. Nichts sprach dafür, dass die Mitarbeiterinnen des Klinikums bei ihrer Arbeit nicht dem pflegerischen Standard entsprochen hätten. Auch konnte der medizinische Sachverständige keinen Behandlungsfehler darin sehen, dass der Oberarmbruch erst zwei Tage später diagnostiziert wurde. Das Vorgehen der behandelnden Ärzte mit Röntgen einen Tag später und anschließender computertomographischer Aufnahme sei nicht zu beanstanden. Damit blieb die Klage der Tochter auf Schadenersatz ohne Erfolg.

Werbung

© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 14.09.2012
Quelle: Landgericht Coburg/ra-online

Aktuelle Urteile aus dem Allgemeines Zivilrecht | Schadensersatzrecht

Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Dokument-Nr.: 14157 Dokument-Nr. 14157

Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://www.kostenlose-urteile.de/Urteil14157

Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.

Schicken Sie uns Ihr Urteil!Ihre Kanzlei hat interessante, wichtige oder kuriose Fälle vor Gericht verhandelt?
Senden Sie uns diese Entscheidungen doch einfach für kostenlose-urteile.de zu. Unsere Redaktion schaut gern, ob sich das Urteil für eine Veröffentlichung eignet.
BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertung: keine Bitte bewerten Sie diesen Artikel.0/0/5/0

Kommentare (0)

 
 
Drucken
 
Sie brauchen Hilfe vom Profi?